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Wie geht man nun um mit dem Wunsch im Stil des Bauhaus, einer Architekturschule deren Grundstein der bekannte Architekt Walter Gropius im Jahr 1919 legte, 100 Jahre später zu bauen? Die Attribute Minimalismus und Eleganz gepaart mit dem Wunsch einen weißen Kubus mit Flachdach eng in die umgebende Natur einzubinden, bzw. umgekehrt auch die Natur in die Architektur einzubinden war Ausgangspunkt der Konzeptidee. Und dennoch sollte neben der bewussten Entscheidung einer schlichten Formgebung auch das Überraschungsmoment eine Rolle spielen.
Die äußere Erscheinungsform sollte durch das Prinzip der Subtraktion und Addition von Baukörpern einen lebendigen Baukörper bilden, der zur öffentlichen Straße hin einen maximal geschlossenen Charakter aufweist. Die zurückspringende Garage, und das eingerückte Erdgeschoss definiert den Eingangsbereich. Die notwendige Erweiterung des Erdgeschosses wird durch das einzige Fenster auf der Westseite angefügt, und trennt so vertikal mit einer Glasfuge den eingeschossigen Anbau. Hierdurch rückt der zweigeschossige Mittelteil in den Fokus und kann seinen skulpturalen Charakter entfalten.
Das Betreten des Hauses wurde bewusst so geplant, dass der Besucher beim Begehen des Hauses über die gestalterisch geschlossene Fassade zunächst eine Fortsetzung dieses massiven und geschlossenen Erscheinungsbildes erfährt. Die gewählte Raumgeometrie, eines langen aber hohen Ganges verstärkt diesen Eindruck ganz bewusst. Nichts soll diesen Eindruck gestalterisch stören. Aus diesem Grunde wurden als Türelemente sehr hohe und flächenbündige Tapetentüren ausgeführt.
Die imposante Raumhöhe von über 2,80 Metern lässt dennoch kein Gefühl der Enge aufkommen. Der Besucher schreitet durch den langen Flurbereich an dessen Ende sich die raumhohe Glasfassade des Wohnbereiches befindet dem Licht entgegen. Am Ende dieses Ganges öffnet sich der Grundriss und der Besucher steht in einem fast 60m2 großen, offenen Koch-, Ess-, und Wohnbereich der durch seine Raumhöhe und nahezu über die gesamte Hausbreite reichende Verglasung ein phänomenales Gefühl der Erhabenheit und Leichtigkeit erzeugt. Schweift der Blick nun ums Eck in den Wohnbereich öffnet sich Decke in einen lichtdurchfluten Luftraum zum Obergeschoss.
Nach unzähligen Planungsvarianten zur Treppe ins Obergeschoss entschied sich der Bauherr für eine von uns geplante Faltwerktreppe aus Rohstahl. Diese unterstreicht in besonderer Weise die geradlinige und minimalistische Architektur und ist zentrales Element im Wohnraum. Die Festverglasung im Obergeschoss auf der Südseite bringt Licht ins Grundrissinnere und schafft so eine besondere natürliche Akzentbeleuchtung dieser Treppe.
Die Innenarchitektur der Immobilie wird durch flächenbündige Tapetentüren und Böden in gespachtelter Betonoptik bestimmt. Das minimalistische Material- und Farbkonzept wird so zurückhaltend umgesetzt und legt den Fokus auf die Funktion der Räume.
Das gesamte Haus verfügt über eine Fußbodenheizung die mit einer Sole-Wärmepumpe (Erdbohrung) nicht nur das Heizen, sondern auch eine Kühlfunktion im Sommer übernimmt. Das Erd- und Obergeschoss ist mit einer modernen zentralen Lüftungsanlage ausgestattet. Die komplette Elektroinstallation und Beleuchtung ist Smart-Home gesteuert.